2018 Champignon
Wiesen-Champignon, Feld-Egerling
Agaricus campestris L. 1753
Mit dem Wiesen-Champignon stellt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie den wild wachsenden Verwandten des Zucht-Champignons als „Pilz des Jahres 2018“ vor. Der weit verbreitete Wiesen-Pilz verliert leider durch die intensive Grünlandnutzung mit immensen Stickstoffüberschüssen in Deutschland viele seiner Lebensräume.
Der Wiesen-Champignon oder auch Feld-Egerling (Agaricus campestris) ist ein sehr beliebter Speisepilz, der als Lebensraum naturverträglich bewirtschaftetes Grünland benötigt. Der Pilz ist eine von mehr als 60 Champignon-Arten in Deutschland. Alle Vertreter der Gattung wachsen auf Erde, Kompost, Laub- und Nadelstreu und ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Die Fruchtkörper des Wiesen-Champignons erscheinen zwischen Juli und Oktober, insbesondere in trockenen und warmen Sommern nach ergiebigen Regenfällen. Etwa 10 Tage später sprießen sie oft zu Hunderten in großen Gruppen, Reihen oder Hexenringen aus dem Boden.
Merkmale im Überblick
Der jung fast kugelige Hut schirmt in 3–5 Tagen bis zu 12 cm auf. Die jung rosa Lamellen färben sich bei Reife durch die braunen Sporen schokobraun. Der weiße, zylindrische Stiel trägt einen flüchtigen, hängenden Ring. Die Stielbasis ist häufig verjüngt. Pilzsammler sollten den schmackhaften Wiesenpilz aber nicht mit giftigen Karbol-Champignons verwechseln. Diese sind neben ihrem unangenehmen, an Tinte bzw. Karbol erinnernden Geruch an der intensiven Gelbfärbung im unteren Stielfleisch erkennbar.
Gefährdung der Lebensräume
Viele Pilzsammler berichten, dass der einst in Massen auftretende Speisepilz immer seltener wird. Denn seine Lebensräume schwinden: Naturnahe Wiesen werden umgebrochen und zur Erzeugung von Energiepflanzen wie Mais genutzt. Nährstoffarme, naturschutzfachlich wertvolle Böden werden als Bauland ausgewiesen. Übermäßiges Ausbringen von Gülle belastet nicht nur unser Trinkwasser mit Nitrat. Diese intensive Landbewirtschaftung raubt dem Wiesen-Champignon und vielen anderen Lebewesen ihre Existenzgrundlage