2021: Morchelsuche im Frühjahr 2021
Gibt es hier Morcheln???
Zugegeben, ein Hochsitz im Wald ist nicht der ideale Ort, um nach Morcheln Ausschau zu halten. Das Foto von Willy Müller im Hochsitz ist allerdings bei einer ausgedehnten Pilzwanderung entstanden, die 2 Mitglieder (Almut Liese Ullrich und Willy Müller) der Pilzfreunde in den letzten Wochen gemacht haben. Die beiden waren insgesamt an 2 unterschiedlichen Tagen in der Umgebung von Überlingen unterwegs. Der abgebildete Hochsitz stand aber so einzigartig am Waldrand und bot eine spektakuläre Aussicht vom Linzgau über den Bodensee bis hin zu den Alpen, so dass man ja auch die Fernsicht genießen musste.
Aber um Fernsicht ging es bei den Ausflügen nur am Rande. Das Ziel war, die aktuelle Pilz–Situation zu erkunden. „Pilz- Situation“ bedeutet Ende April / Anfang Mai natürlich vorwiegend das Vorkommen von Morcheln. Sehr viele andere Pilzarten sind ja zu dieser Jahreszeit nicht zu erwarten. Die Frage war: Ist 2021 ein gutes Morcheljahr? Welche Morcheln sind zu finden?? Können wir genügend Pilze für eine leckere Mahlzeit sammeln???
Die Pilzfreunde besuchten verschiedene Stellen, wo schon in den Vorjahren Morcheln zu finden waren. Da Morcheln bekanntermaßen sehr gut getarnt sind musste der Blick zunächst einmal auf diesen Pilz eingestellt werden. Auch die Ausrüstung war wichtig: Neben Korb und Pilzmesser wurden Bergstiefel angezogen und auch ein solider Stock mitgenommen. Morcheln wachsen nämlich gerne an steilen Hängen oder Kanten und sind daher manchmal ohne geeignete Hilfsmittel schwer zu erreichen. Das bremst allerdings einen eingefleischten Morchelfreund nicht aus.
Und in der Tat an verschiedenen Stellen – meist unter Eschen fanden sich Morcheln. Bei der ersten Wanderung Ende April lag das Schwergewicht der Suche auf Spitzmorcheln (Morchella elata), die als erste Morcheln erscheinen. Bei der 2. Wanderung wurde vorwiegend nach Speisemorcheln (Morchella esculenta) gesucht. Bei beiden Exkursionen wurden ausreichend Morcheln gefunden, die für 2 ausgiebige Pilzmahlzeiten ausreichten. Misst man die Ausbeute an der Zeit, die für die im speziellen Fall für Suche aufgewendet wurde, erklärt sich auch der horrende Preis, der für auf dem Markt für Morcheln bezahlt werden muss. Allerdings war in den besuchten Wäldern beileibe keine große Morchelschwemme zu verzeichnen. An einzelnen Stellen waren gar überhaupt keine Pilze zu finden, an anderen nur vereinzelt. Mit entsprechender Ausdauer jedoch waren schon genügend Pilze zu finden.
Als subjektives Fazit aus den beiden Exkursionen können wir sagen, dass 2021 ein eher unterdurchschnittliches Morcheljahr war sowohl für Spitz – als auch für Speisemorcheln. Es gab schon Jahre in der näheren Vergangenheit, wo es keine gab. In anderen Jahren trat die Morchel es hingegen in größeren Mengen auf.
Bei den beschriebenen Wanderungen konnte nur eine einzige Käppchenmorchel (Morchella semilibera) gefunden werden und recht wenige Morchelbecherlinge (disciotis venosa).
Unten ein paar Fotos von den beiden Morchel Ausflügen:
Ausbeute der ersten (oben) und der zweiten Pilz-Exkursion (unten). Ende April waren vorwiegend Spitzmorcheln zu finden Anfang Mai vorwiegend Speisemorcheln. Im Mai fanden sich neben den Speisemorcheln in verschiedenen Varietäten (graue und gelbe Rundmorchel) auch noch eine einzige Käppchenmorchel und ein paar ädrige Morchelbecherlinge.
Spitzmorcheln (Morchella elata)
Auch Schnecken mögen Speisemorcheln
gelbe Speisemorchel (Morchella esculenta)
graue Speisemorcheln (Morchella rotunda var. esculenta)
Käppchenmorchel (Morchella semilibera)
Aderige Morchelbecherlinge (disciotis venosa)